1. BUNDESLIGA | TURNEN MÄNNER
Auf dem Weg zur Alleinherrschaft

Wenn die KTV Straubenhardt am 12. April in die 58. Saison der Deutschen Turnliga startet, wird es gegen Aufsteiger MTV Ludwigsburg nicht nur um den ersten Sieg des Jahres gehen. Vielmehr markiert dieser Auftakt den Beginn einer Mission, die klarer kaum formuliert sein könnte: Die Eroberung des zehnten deutschen Meistertitels – und damit der alleinige Rekord in der Geschichte der deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Präsident Andreas Rapp zeichnete unlängst den Kurs für das kommende Jahr bereits deutlich vor: Die erste Mannschaft soll an der Spitze bleiben, die zweite aufsteigen, die Jugend im Ligafinale nach Edelmetall greifen – und der Verein als Ganzes weiter wachsen. Im Zentrum steht dabei ein Kern von Spitzenturnern, die bereits in der Vorsaison mit bemerkenswerter Dominanz auftraten.

Andreas Bretschneider sprach gar von einem «noch nie erlebten Gefühl der Überlegenheit», das sich durch die gesamte Meisterrunde zog. Gemeinsam mit Lukas Dauser wird der Routinier nicht nur sportlich, sondern auch taktisch eine Schlüsselrolle einnehmen. Dauser, amtierender Weltmeister am Barren, tritt trotz des offiziellen Karriereendes nochmals auf Bundesligaebene an – mit neu erworbenem Kampfrichterdiplom und geschärftem Blick für die jüngsten Regelwerksänderungen. Der neue «Code de Pointage» reduziert künftig die Zahl der bewerteten Übungselemente auf acht – ein Detail, das strategische Weitsicht verlangt.

Ein starker Kader mit internationalem Touch
Milan Hosseini (#KTV)

Die KTV Straubenhardt geht mit einem stark besetzten und international erfahrenen Kader in die neue Saison. Neben bewährten Kräften wie Nils Dunkel, Pascal Brendel und Dario Sissakis verstärken auch in diesem Jahr internationale Hochkaräter das Aufgebot: In Illia Kovtun, Olympia-Silbermedaillengewinner aus der Ukraine, und Félix Dolci aus Kanada werden auch weiter starke Ausländer Positionen bei den Schwarzwäldern besetzen. Ergänzt wird das Team durch Neuzugänge wie Milan Hosseini (TuS Vinnhorst), Alexander Kunz (TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau) und Tomoya Kashiwagi (KTV Ries), während mit Nick Klessing und Yannick Kessler zwei Leistungsträger verletzungsbedingt zunächst aussetzen müssen.

Dass die Talente der Nachwuchsbundesliga NBL (12:00 Uhr) im Vorlauf der Partie gegen den MTV Ludwigsburg in Straubenhardt an die Geräte gehen, ist ebenfalls kein Zufall. Die KTV-Führung vertraut weiterhin auf eine durchdachte Nachwuchsförderung. Präsident Rapp betonte den langfristigen Aufbau: «In wenigen Jahren sollen unsere Talente aus der Jugend fest zur Bundesliga-Mannschaft gehören.» Auch im Unterbau wird ambitioniert gearbeitet: Die zweite Mannschaft strebt den Durchmarsch aus der Kreisklasse in Richtung Oberliga an, das Nachwuchsteam visiert beim Ligafinale eine Medaille an. Mit diesen Perspektiven, einem erfahrenen Team und einem ehrgeizigen Plan tritt die KTV Straubenhardt an, sich als dominierende Kraft im deutschen Turnsport zu behaupten – und sich ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte zu sichern.

11. April 2025
von Nils B. Bohl

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