BUNDESLIGA | RSG
Bremen feiert den Auftakt in eigener Halle

In den vergangenen Wochen ist Aleksandra Hemms permanent auf Achse. Denn in Bremen startet am Samstag die A-Staffel der Bundesliga der Rhythmischen Sportgymnastik. «Ich mache das jetzt offiziell zum ersten Mal. Ich bin ja die Abteilungsleiterin von Bremen 1860 für Rhythmische Sportgymnastik und jetzt bin ich auch Ausrichter. Für mich ist es das erste Mal, dass ich allein so einen Wettkampf organisiere», räumt die Abteilungsleiterin von Bremen 1860 für Rhythmische Sportgymnastik ein. Vorher sei sie immer nur Helferin von Frau Drygalla & Co. gewesen. Da habe sie gemacht, was man ihr aufgetragen habe. «Und jetzt ist das eben mein Job. Das ist schon eine andere Hausnummer. Man muss an so viele Sachen denken. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen», sagt sie.

Hat beim Auftakt in Bremen fast alle Fäden in der Hand: Aleksandra Hemms von 1860 Bremen.

Besonders das Organisieren der Übernachtungen habe mehr Aufwand verursacht als gedacht. «Ich wusste nicht, dass man da so viel beachten muss. Eben mal schnell ein Hotel zu organisieren für die Offiziellen, die jetzt herkommen, das war gar nicht so einfach», fand Hemms.

Die schwierigste Aufgabe aber, habe am Mittwoch auf sie gewartet. «Ich musste 750 Kampfrichter-Zettel drucken. Es gibt ja drei verschiedene Noten, die in der rhythmischen Sportgymnastik bewertet werden. Und für jede Note musste ich 750 Zettel drucken und dann auch noch zurechtschneiden. Das hat mich dann doch tatsächlich sehr viel Zeit gekostet. Weil ich da tatsächlich zwei Stunden lang stand und geschnibbelt habe», lacht sie.

Hemms hat aber auch Aufgaben abgegeben. «Ich kümmere mich nicht um alles. Das Buffet zum Beispiel habe ich komplett an unsere Eltern abgegeben. Die Eltern von Bremen 1860 und auch von Bremen Nord teilen sich das ein bisschen. Die übernehmen komplett die Cafeteria und ziehen die auch richtig schön auf, habe ich gehört. Die geben sich viel Mühe, weil natürlich wollen wir auch ein bisschen was für den Verein einnehmen.»

Feiert am Samstag ihr Bundesligadebüt mit den Keulen: Die 12-jährige Diana Schneider von Bremen 1860.

Die beiden deutschen Topstars Darja Varfolomeev und Margarita Kolosov stehen zwar mit dem TSV Schmiden in der Staffel B. Das aber tut dem sportlichen Wert der A-Staffel jedoch keinen Abbruch. «In der ersten Bundesliga sind schon wirklich die allerallerallerbesten. Und da freuen wir uns auch wirklich drauf», sagt Hemms und hofft, dass in Bremen nicht nur die RSG-Welt, sondern auch andere Zuschauer den Weg in die Halle finden und zuschauen.

Ihr Bundesliga-Debüt wird am Samstag Diana Schneider feiern. Die 12 Jahre alte Gymnastin von Bremen 1860 wird mit ihrer Keulenübung auf Punktejagd gehen. «Ich habe das am Dienstag erfahren. Ich war schon sehrglücklich. Es ist voll cool, auch bei der Bundesliga dabei zu sein und turnen zu dürfen», freut sie sich. Von Lampenfieber ist bei der Bremerin noch keine Spur. «Anspannung ist ja immer da. Jetzt noch nicht so, aber am Samstag wird es schon ein bisschen mehr. Ganz bestimmt», sagt sie.

Mit der Rhythmischen Sportgymnastik hat sie mit sechs Jahren angefangen. «Aber ganz genau weiß ich das gar nicht mehr», räumt sie ein. «Ich wollte spielen und nebenan war eben der Verein. Da sind wir hingegangen und haben geschaut, was es da so gibt», erinnert sie sich. Das es im Team Routiniers wie die 27 Jahre alte Julia Stavitskaya gibt, findet Schneider beruhigend. «Es ist das erste Mal und ich weiß ja noch nicht, wie das Ganze läuft. Das ist schon eine Unterstützung», findet sie. Dass der Wettkampf praktisch im eigenen Wohnzimmer stattfindet, sieht die Schülerin als Vorteil. «Es ist natürlich praktisch und es kommen dann auch, denke ich, ein paar mehr von uns, die zuschauen. Besonders Verwandte und so», hofft sie.

Das Wichtigste ist für Schneider aber am Samstag, «dass jeder seine Übungen so gut tut, wie er kann. Weil wenn man die alle gut turnt und die anderen sind trotzdem besser, dann kann man nichts machen», findet sie. Die Erwartungshaltung von Bremen 1860 ist zumindest für die Jüngste im Team schon mal klar. «Also ich denke, es wäre ein guter Wettkampf, wenn wir die Bundesliga auch einmal gewinnen könnten», erklärt sie.

«Das Wichtigste ist, dass jeder seine Übungen so gut tut, wie er kann», sagt Diana Schneider von Bremen 1860.

Dort müssen sich die Hanseaten mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen, dem Berliner TSC, mit FORTUNA Berlin und Steh Kopf! in der 1. Bundesliga messen. Zuvor treffen der SV Dallgow, die SG Gütersloh-Bielefeld, der Turngau Münsterland, der VfL Zehlendorf und das Team Rheinland in der 2. Bundesliga aufeinander. Denn Wettkampftag schließt am Sonntag die 3. Bundesliga mit Bremen 1860 II, Fortuna Berlin II, dem Blumenthaler TV Bremen, Reflect Berlin und der Schwerter Turnerschaft ab.

18. Oktober 2024
von Nils B. Bohl

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