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Bundesliga startet mit Kracher in die neue Saison

Über das Top-Duell des ersten Wettkampftages in der neuen Bundesligasaison gibt es wohl kaum unterschiedliche Meinung: Der Vizemeister TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau empfängt am Samstag (18:00 Uhr) den Vorjahresdritten TG Saar. So erwartet man im Schwäbischen ein volles Haus. Rund 800 Fans sollten es schon werden, verbindet doch die beiden Clubs eine höchst besondere Geschichte. Dass die in den vergangenen Jahren nicht immer harmonisch war, stärkt den Derbycharakter der Partie um so mehr. «Wir respektieren uns immer und auch die Leistung des jeweils anderen. Und das ist auch gut so», sagte Schneider. Aber auch die hohe Zahl an Olympiateilnehmern, so hofft man in Schwäbisch Gmünd, wird den ein oder anderen Zuschauer mehr in die Halle ziehen.

Auch Olympiastarter Andreas Toba wird beim Auftakt des TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit von der Partie sein.

Nicht mit dabei beim TVW wird Thore Beissel sein. Der 22-Jährige hatte sich am Reck einen Handbruch zugezogen. Ebenfalls fehlen wird am Wochenende auch Valentin Zapf, den eine Schulterverletzung plagt. Ansonsten hat Teamchef Paul Schneider die freie Auswahl. «Wer wann und wo turnt, das weiß ich aber noch nicht», versichert er.

Das gilt auch für die drei Neuzugänge Alexander Kunz, Florian Reindl (beide vom TSV Pfuhl) sowie den Italiener Lorenzo Casali, der vom Bundesligaabsteiger StTV Singen an die Rems wechselte. «Alexander Kunz ist ein Sechskämpfer, ein sehr guter Turner. Leider war er am Anfang des Jahres etwas verletzt. Aber das ist jetzt kuriert und ich denke, er wird eine Riesenstütze für uns sein», ist Schneider überzeugt. Reindl fiel Schneider im der vorigen Saison auf, als er am Boden und am Sprung zwei hervorragende Übungen gegen die Wetzgauer präsentierte. «An diesen zwei Geräten will ich ihn vielleicht einsetzen», sagt der TVW-Coach, der sich aber auch hier alle Optionen offenhalten kann. «Wir sind so aufgestellt, dass wir an jedem Gerät sechs Turner bringen könnten. Daher wird vor allem die Taktik entscheiden, wer an welcher Stelle turnt», verrät er. Casali will sich Schneider dagegen zunächst noch als Joker in der Hinterhand halten. «Es steht noch nicht fest, wann und ob er turnen wird», wollte sich noch nicht zu tief in die Karten schauen lassen.

Beim Gegner TG Saar konnte Schneider allerdings nach eigener Einschätzung auch nicht viel Neues entdecken. «Ich kenne sie alle. Ich weiß, was sie können. Aber so viel anderes als im Jahr zuvor kann das nicht sein. Also wird es am Samstag wohl von der Tagesform abhängen, wer als Sieger aus der Partie geht», glaubt er.

TG Saar hat in diesem Jahr das bisschen mehr an Extramotivation

Im Saarland ist man in diesem Jahr besonders motiviert. Denn im Jahr des 50-jährigen Vereinsjubiläums richten die Dillinger am 7. Dezember das DTL-Finale aus. Und da möchte man vor eigenem Publikum natürlich gerne ein Wörtchen mitreden. «Es wäre natürlich eine gigantische Sache, wenn nach dem letzten Finale im Saarland, bei dem wir 1981 in Völklingen unseren ersten Meistertitel geholt haben, im Jahr unseres Jubiläums noch einmal in einem Meisterfinale stehen. Die Zielsetzung für dieses Jahr ist aber allein die Teilnahme am DTL-Finale», betont Vereinschef Thorsten Michels.

Nicht mit dabei sein wird Maxim Kovalenko, der sich vor zwei Wochen beim Waldlauf einen Fußbruch zugezogen hatte. «Die OP ist gut verlaufen, er wird uns aber dennoch drei Monate fehlen», räumt Michels ein. Denn das saarländische Eigengewächs Kovalenko ist einer Top-Athleten im Team, dessen Mehrkampfqualitäten eigentlich dringend gebraucht werden. «Aber wir haben natürlich noch ein paar andere Athleten, die in der Lage sind, Leistung an den Geräten abzuliefern», sagte Michels mit Blick auf Gabriel Eichhorn, Moritz Steinmetz, Daniel Mousichidis oder auch den wiedergenesenen Felix Remuta, die die enstandene Lücke auffangen sollen. «Wir können schon eine schlagkräftige Truppe stellen», ist er überzeugt.

Hat sich durch seine gesteigerten Fähigkeiten zum Hoffnungsträger entwickelt: Gabriel Eichhorn von der TG Saar.

Gerade von den jungen Athleten erhoffen sie sich im Saarland viel. «Ein Gabriel Eichhorn hat gut Fortschritte gemacht. Er kann sein Programm mittlerweile ordentlich aufstocken. Da werden wir die ein oder anderen Stelle eine ordentliche Überraschung am Gerät erleben», glaubt Michels. Selbiges gelte auch für Steinmetz

Einer wird in Schwäbisch Gmünd sicher dabei sei: Der ukrainische Routinier Oleg Verniaiev, der am Donnerstag angereist ist und nun wieder fortlaufend mit den Saarländern trainiert. «Er freut sich total auf die Saison. Natürlich ist es für alle Olympiateilnehmer schwer, aber wer ihn kennt, weiß was er abliefern wird. Er ist keiner, der sich da irgendwie schont», weiß Michels. Zumal ihm noch der deutsche Meistertitel mit der TG Saar fehle, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Meister Straubenhardt startet in Pfuhl

KTV Straubenhardt muss am Samstag (18:00 Uhr) beim TSV Pfuhl antreten. Bereits eine Stunde zuvor empfängt TuS Vinnhorst im dortigen Sportzentrum die Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Gleichzeitig gegen in der Sporthalle Stählerwiese auch die Turner von Aufsteiger Siegerländer KV wieder an die Geräte. Gast ist der SC Cottbus.

27. September 2024
von Nils B. Bohl

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