TURN-WM 2023 | ANTWERPEN
Dauser setzt sich am Barren die Krone auf
Dauser turnte mit 6,6 den mit Abstand höchsten Schwierigkeitsgrad im Feld und lieferte obendrein noch die sauberste Übung aller Finalkonkurrenten ab. Zuviel für den zweitplatzierten Chinesen Shi Cong [D: 6,3], der Dauser mit 15,066 um über drei Zehntelpunkte (0,344) davonziehen lassen musste. Dritter wurde der Japaner Kaito Sugimoto mit 15,000 Zählern.
Dausers Straubenhardter Teamgefährte Illia Kovtun (14,633) aus der Ukraine wurde Fünfter, der Italiener Matteo Levantesi (13,866) vom Bundesligisten TG Saar belegte Rang sieben. Auf Platz acht landete Yul Moldauer vom Bundesliga-Tabellenzweiten TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau.
Der Weg zu Dausers Barren-Titel war allerdings sehr steiniger Natur. Nach einem Muskelbündelrisses in der Schulter, den er sich im DTL-Finale 2022 zugezogen hatte, war lange Zeit an richtiges Training nicht zu denken. Der Sportsoldat nahm sich die Zeit und fokussierte sich voll auf die wichtige Weltmeisterschaft in Antwerpen, ließ dafür sogar die Europameisterschaften im türkischen Antalya und die deutschen Meisterschaften in Düsseldorf sausen.
Letzter deutscher Weltmeister war übrigens 2007 Fabian Hambüchen, der bei den Titelkämpfen in der Hanns-Martin-Schleyerhalle Stuttgart vor eigenem Publikum am Reck die internationale Konkurrenz hinter sich lassen konnte. Letzter und bislang einziger deutscher Weltmeister am Barren war 1985 Sylvio Kroll für die DDR, der sich den Titel mit dem aus der Ukraine stammenden Sowjetrussen Valentin Mogilny teilte.