BUNDESLIGA | TURNEN MÄNNER
Der SC Cottbus peilt das große Finale an
Der Saisonauftakt bringt nicht nur einen Wechsel auf mehreren Positionen, sondern erst einmal eine neue Wettkampfhalle: Statt in der vertrauten Lausitz-Arena turnen die Cottbuser diesmal im Kolkwitz-Center – eine kleinere, aber aber stimmungsvolle Alternative 15 Fahrminuten entfernt. «Vor zehn Jahren war die Halle schon einmal voll», erinnert sich Woitalla, «wir hoffen daher auf einen ähnlich starken Auftakt.»
Internationale Erfahrung und eigener Nachwuchs
Sportlich setzt der SC Cottbus weiter auf einen ausgewogenen Mix: Der zypriotische Europameister Marios Georgiou soll als Stammkraft die Führungsrolle übernehmen. Ergänzt wird der 27-Jährige in der neuen Saison durch seinen zwei Jahre jüngeren Landsmann Sokratis Pilakouris, der bereits am Wochenende sein Bundesliga-Debüt geben soll. Letzterer ist kurzfristig ins Team gerückt – nicht zuletzt wegen terminlicher Kollisionen der Bundesliga mit internationalen Wettkämpfen.

Parallel rücken auch zwei Eigengewächse in den Kader: Die beiden 16-Jährigen Elyas Nabi und Anton Gerards – der eine stark am Sprung, der andere ein Spezialist am Pauschenpferd. Beide enstammen der erfolgreichen Nachwuchsbundesliga-Mannschaft der Lausitzer. Ihren ehemaligen und künftigen Teamgefährten gehen bereits um 11:00 Uhr im Vorfeld der Partie gegen die Siegerländer KV in Kolkwitz an die Geräte. «Wir sind stolz darauf, auf eigene Talente setzen zu können. Aber auch in der Breite sind wir so gut aufgestellt wie selten zuvor», sagt Woitalla. Und das, obwohl große Namen sich aus dem Team verabschieden: Igor Radivilov, eine prägende Figur der letzten Dekade, hat sich bereits im Vorjahr mit einer emotionalen Rede vom aktiven Wettkampfbetrieb verabschiedet. Heute trainiert er den weiblichen ukrainischen Nationalkader, bleibt dem Verein aber als Ansprechpartner erhalten. Auch Christopher Jursch hat seine Karriere offiziell beendet.
Temporäre Veränderungen auf der Brücke

Erschwert wird der Saisonstart zudem durch den verletzungsbedingten Ausfall von Cheftrainer Oleksandr Suprun nach einer Schulter-OP. In seiner Abwesenheit übernehmen Co-Trainer Ruslan Dudka und Kampfrichter Stefan Brehmer die sportliche Führung der Mannschaft. Auch Teammanager Woitalla selbst kommt aus diesem Grund auch mehr Verantwortung zu. Er muss sich in dieser Zeit alleine um die taktischen Entscheidungen kümmern. «Für das Team ist das eine Umstellung, aber wir sind vorbereitet.»
Unklar bleibt auch in Cottbus, wie sich der neue Code de Pointage auf die Konkurrenz auswirken wird. Klar ist nur: An den Ringen hat das Team aufgrund dessen besonderen Korrektur- und Nachholbedarf. Dennoch ist der Blick nach vorn gerichtet – nicht aus nostalgischem Pflichtgefühl, sondern mit echtem Anspruch. Denn in Cottbus weiß man: Wer das Finale erreichen will, muss von Anfang an liefern.