1. BUNDESLIGA | TURNEN FRAUEN
Dresdens langer Atem trägt langsam Früchte
Das Dresdner Team sticht nicht nur durch seine Leistungen, sondern auch durch seine Zusammensetzung hervor. Mit einem Durchschnittsalter von 14,6 Jahren stellt der SC die jüngste Mannschaft der 1. Bundesliga. Vier Turnerinnen der Altersklasse 12 rücken aus dem eigenen Nachwuchsprogramm auf, was die konsequente Arbeit im Jugendbereich unterstreicht. Der Verein setzt dabei ausschließlich auf Athletinnen aus der Region – ein Konzept, das im bundesweiten Vergleich Seltenheitswert hat. Cheftrainer Tom Kroker betont dennoch, dass zunächst die erfahreneren Turnerinnen im Mittelpunkt stehen werden. Das langfristige Ziel aber sei klar: den Nachwuchs schrittweise in die Spitzenklasse zu integrieren, ohne den Fokus auf Herkunft und Identität zu verlieren.
Ohne Furcht vor großen Namen
Die Rückkehr in die Bundesliga bringt das Team in eine Liga voller renommierter Konkurrentinnen. Doch von Ehrfurcht keine Spur. Kroker zeigt sich betont gelassen: «Wir freuen uns sehr, unter den Besten starten zu dürfen.» Die Aussicht auf Duelle mit etablierten Mannschaften wird im Elbflorenz nicht als Bürde empfunden, sondern als Chance, sich sportlich weiterzuentwickeln. Auch die Fans sollen nicht zu kurz kommen: «Wir wollen mit guten Leistungen und einer positiven Ausstrahlung begeistern», erklärt Kroker. Der Enthusiasmus des Teams ist spürbar – getragen von jugendlichem Elan und einem gesunden Selbstverständnis. Es geht nicht um Titel, sondern um Präsenz, um Teilhabe, um den nächsten Schritt.
Welche Turnerinnen beim ersten Bundesligawettkampf in Mannheim letztlich an den Start gehen, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Das Trainerteam wird die Aufstellung erst in der Wettkampfwoche finalisieren. Vorrang hat die körperliche Verfassung der Athletinnen, ebenso wie die technische Ausführung der Übungen. «Gesundheit und Qualität gehen vor Schwierigkeit», sagt Kroker. Es ist ein Prinzip, das sich für die Dresdner in der Vergangenheit bewährt hat. Eine Philosophie, die sich nicht an kurzfristigem Glanz orientiert, sondern am langfristigen Aufbau orientierter Leistungsentwicklung. Und bei aller Zielstrebigkeit bleibt ein Satz im Raum hängen, der mehr über den Geist dieser Mannschaft verrät als jede Analyse: «Es ist nur Turnen. Hauptsache Spaß.»