Bundesliga | Frauen
Trainerin Gabriele Frehse in Chemnitz entlassen
Der DTB hatte Frehses Entlassung gefordert, nachdem Ende Januar eine unabhängige Untersuchung durch eine vom Verband beauftragte Anwaltskanzlei in 17 Fällen hinreichende Anhaltspunkte für die Anwendung psychischer Gewalt ergeben hatte. Frehse ist allerdings beim Olympiastützpunkt Sachsen angestellt und steht somit außerhalb des arbeitsrechtlichen Zugriffs durch den obersten deutschen Turnverband. Frehse selbst kündigte am Montag an, gegen den Schritt zu klagen. «Ich habe eine Verdachtskündigung erhalten und werde daraufhin rechtliche Schritte einleiten», bestätigte sie gegenüber der Chemnitzer «Freie Presse». Die erhobenen Vorwürfe hatte sie in der Vergangenheit immer wieder als «Verleumdungen» bezeichnet. In einem offenen Brief an den Sportausschuss des Bundestags im Februar hatte sie jedoch mögliche verbale Fehltritte gegen Sportlerinnen eingeräumt. Die unerlaubte Verabreichung von Medikamenten hatte sie darin jedoch erneut bestritten.
Der frühere Meister TuS Chemnitz-Altendorf (2008 und 2011) kündigte derweil an, er werde mit Frehse weiter auf «ehrenamtlicher Basis» zusammenarbeiten. «Die Betreuung der Mädels muss abgesichert werden», betonte der Vereinsvorsitzende Frank Munzer in der gleichen Zeitung. Frehse hatte nach Medienberichten bereits zuvor - trotz ihrer vorläufigen Suspendierung - weiterhin als Lehrkraft im Profilsport zweimal wöchentlich in der Halle gestanden. Unterstützer von Frehse haben parallel über eine Crowdfunding-Plattform im Internet bereits 16.800 Euro (Stand 4. Mai) zu diesem Zweck gesammelt. Der TuS Chemnitz-Altendorf hatte die Deutsche Turnliga Ende 2017 aus finanziellen Gründen verlassen. «Diese Ausgaben investieren wir lieber in die Arbeit mit den Mädels am Stützpunkt, die wir für internationale Aufgaben vorbereiten», hatte Gabi Frehse damals klargestellt. Allerdings waren weitgehend alle Turnerinnen weiterhin in anderen Clubs in der Turnliga aktiv.
Der DTB lehnte die von der TuS Chemnitz-Altendorf angekündigte ehrenamtliche Beschäftigung Frehses jedoch umgehend ab. «Die Entscheidung des Olympiastützpunkts, das Arbeitsverhältnis mit Frau Frehse zu kündigen, war richtig und notwendig. Auch jedwede andere Tätigkeit von Frau Frehse im Zusammenhang mit der Betreuung von Athletinnen am Olympiastützpunkt/Bundesstützpunkt ist ausgeschlossen. Dies ist mit dem Landessportbund Sachsen vereinbart worden. Wir sehen diesbezüglich den Olympiastützpunkt in der Verantwortung», teilte der Verband am Dienstagabend mit.