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Jordan Chiles verliert nach CAS-Entscheid Bronzemaille

Die 18-Jährige aus Focșani erreichte die Nachricht im Wohnzimmer ihrer Eltern. «Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. Mein Vereinstrainer rief mich an und fragte, ob ich es gesehen hätte. Ich wusste nicht, wovon er sprach. Da gratulierte er mir, und mir wurde klar, welche Entscheidung getroffen worden war», sage Barbosu. Es sei zwar noch zu früh um zu sagen, dass sie sich wieder beruhigt habe. Sie werde aber nun erst einmal mit der Familie feiern und freue sich dann auf einen Urlaub. «Die letzten paar Tage waren nicht gerade ruhig. Ich war aufgeregt und nervös. Die Art und Weise, wie diese Medaillenübergabe durchgeführt wurde, wird diesen Moment aber noch viel unvergesslicher machen», fand sie.

Was war passiert?

Das Kampfgericht im Finale am Boden hatte nach Auswertung der Videoaufnahmen einem Einspruch der USA auf Erhöhung des Schwierigkeitsgrades (D-Note) stattgegeben und ein vorher nicht gewertetes Element nachträglich anerkannt. Dies hatte die US-Amerikanerin Jordan Chiles auf Rang drei gebracht. Solche Einsprüche sind grundsätzlich möglich, sie müssen aber binnen einer Minute nach der Bekanntgabe der Wertung erfolgen. Die Entscheidung fiel zudem erst nach der Verkündung des Endergebnisses, als Barbosu bereits ihren dritten Platz mit den Zuschauern zelebrierte.

Der rumänische Verband hatte daraufhin seinerseits gegen die Korrektur des Kampfgerichts Einspruch beim CAS eingelegt, mit der Begründung , das US-Team habe die Korrektur erst nach 64 Sekunden statt innerhalb der geforderten Minute beantragt. Dem schloss sich das CAS an.

US-Verband «am Boden zerstört», Rumänien zwiegespalten

«Wir sind am Boden zerstört von der Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes in Bezug auf die Übung am Boden», teilte der US-Turnverband (USA Gymnastics) mit. Die Anfrage auf Korrektur des Schwierigkeitswertes von Jordan Chiles sei in gutem Glauben und nach Ansicht des Verbands auch gemäß der Regeln erfolgt, um eine akkurate Benotung sicherzustellen, hieß es in dem Schreiben weiter.

Der Rumänische Turnverband (FRG) sah die Entscheidung des CAS in einer am Samstagabend veröffentlichten Erklärung mit «einem lachenden und einem weinenden Auge». Denn einen weiteren Antrag des Verbands, auch die Strafe von 0,1 Punkten gegen die Rumänin Sabrina Maneca-Voinea wegen Verlassens der Bodenfläche zurückzunehmen, lehnte der CAS ebenso ab wie den Hilfsantrag, allen drei Athletinnen eine Bronzemedaille zuzusprechen.