1. BUNDESLIGA | STAFFEL B | RSG
Kolosov & Co lassen beim Auftakt nichts anbrennen

Auch ohne Olympiassiegerin Darja Varfolomeev hat der TSV Schmiden beim Auftakt der 1. Bundesliga nichts anbrennen lassen. Der Meister aus Schwaben gewann mit 295,150 Punkten und setzte sich vor einem begeisterten Publikum in Gera an die Tabellenspitze der Liga. «Es war so schön, wie die Menschen mich empfangen haben und wie sehr sie mich unterstützt haben», gab Margarita Kolosov nach dem Wettkampf zu Protokoll. Die Olympiavierte räumte allerdings ein, dass es auch für sie kein einfacher Abend gewesen sei. «Es war super stressig, weil ich erst vor einer Woche ungefähr erfahren habe, dass ich hier starten soll. Deswegen lief es auch nicht so gut», erklärte sie mit Blick auf ihre Reifenübung, die dennoch 23,850 Punkte einbrachte.

«Aber ich hatte trotzdem sehr viel Spaß hier und es war megacool und toll, so unterstützt zu werden», betonte sie. Kolosovs Teamgefährtinnen Viktoria Steinfeld (83,400) und Anna-Maria Shatokhin (79,950) stemmten beide einen Dreikampf und bildeten somit den Kern des Schmidener Auftakterfolgs. Anastasia Simakova und Sophia Dreger steuerten jeweils zwei Geräte bei, Zane Viksna ein weiteres.

Ohnehin macht es Kolosov riesig Spaß, mit ihrem Team die Bundesliga aufzumischen. «Es ist ganz anders. Ich finde, die Stimmung im Team ist immer ganz besonders», sagte sie. Natürlich wünsche man den Teamkameradinnen immer das Beste. «Aber so ist man irgendwie noch ehrgeiziger, als Team wirklich gut zu sein. Wenn ich in einem Team stehe, dann ist es für mich noch wichtiger, für das Team gut zu turnen», findet sie. In Einzelwettkämpfen es eben nur ihr Problem, wenn sie hinterher sagen müssen, sie sei nicht mit dem Drücker gekommen. «So aber steht das ganze Team hinter mir, dass ich dann auch so im Stich lasse. Deswegen ist es dann nochmal ein bisschen schwieriger, aber trotzdem so schön», erklärte sie.

Zieht zusätzliche Motivation aus der Teamarbeit in der Bundesliga: Die Olympiavierte Margarita Kolosov vom TSV Schmiden.
Nur die Eintracht konnte in Gera Schmidens Schlagzahl mitgehen

Zumindest in Sichtweite der Schmidener konnte sich Eintracht Frankfurt positionieren. Die Hessen sammelten 289,600 Punkte, allen voran die drei Zweikämpferinnen Viola Sella, Alina Ott und Alisa Datsenko. Die 18 Jahre alte Italienerin Sella fuhr mit 50,700 Zählern die meisten Punkte ein, dicht gefolgt von Alina Ott, die nur sechs Zehntel weniger zum Gesamtergebnis beisteuerte.

Mit einigem Abstand hinter den beiden Big Playern entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem TB Oppau und dem TV Dahn. Am Ende waren es die Pfälzer (263,350), die mit einem Viertelpunkt Vorsprung den dritten Platz in der Tageswertung mit nach Hause nahmen. Die 15 Jahre alte Rumänin Amalia Lica (77,550) war dabei Oppaus herausragende Gymnastin. Der TV Dahn (263,100), gezogen vom Duo Marlene Kriebel (68,400) und Marie Laux (67,550), musste sich in Gera mit dem vierten Rang begnügen. Das Feld von hinten muss am zweiten Wettkampftag der TV St. Wendel (243,000) aufrollen. Den Saarländerinnen fehlten am Ende über zwanzig Punkte auf das Mittelfeld. Kristina Starykh (42,000) war die beste Turnerin in Reihen des Turnvereins.

«Schon ganz gut»: Kampfrichterin Klöpfer-Welker lobt die Umsetzung des neuen Code de Pointage

Die ersten Eindrücke des neuen Code Pointage sammelten auch Kampfrichterin Oxana Klöpfer-Welker. Neben der guten Organisation und der hervorragenden Stimmung in Gera, fand die Kampfrichterin aus Kassel auch lobende Worte für die Gymnastinnen. «Die Mädchen waren schon ganz gut. Noch ein bisschen mehr Vorbereitung und in drei Wochen werden sie besser sein. Und dann werden wir noch tollere Ergebnisse sehen», ist die 45-Jährige aus dem hessischen Calden überzeugt.

19. Oktober 2024
von Nils B. Bohl

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