1. BUNDESLIGA | MÄNNER
Neuhäusel holt mit der Eintracht «Vier-Punkte-Sieg»

Den Ersthelferkurs für die Trainerausbildung am Tag nach dem 36:23 (6:6)-Heimerfolg von Eintracht Frankfurt hat Niklas Neuhäusel ebenso erfolgreich absolviert wie seine fünf Geräte gegen Rekordmeister SC Cottbus, nach denen er das Topscorer-Shirt der DTL in Empfang nehmen durfte. Nur fünf Geräte? Kein Pauschenpferd? «Pferd ist jetzt nicht mein allerschlechtestes Gerät. Aber wir haben am Pferd gerade noch aus Berlin einen Spezialisten, der macht das eigentlich echt prima», findet er. Und obwohl Neuhäusel auch sehr gerne alle sechs Geräte geturnt hätte, hatte er damit kein Problem. «Ich finde es zwar immer cool, wenn ich selbst alle Geräte turnen darf. Aber wenn wir jemanden haben, der sauber und sicher turnt, lasse ich ihm gerne den Vortritt», sagt er.Neuhäusel 

Belohnte sich gegen den SC Cottbus mit einem Topscorer-Shirt: Niklas Neuhäusel von Eintracht Frankfurt.

Denn dann turne der im Endeffekt auch immer eine gute Wertung. Dass er am Ende mit 14 Punkten als Topscorer noch einmal in Scheinwerferlicht treten durfte, hat ihn überrascht. «Nils Matache hat gestern auch prima geturnt. Der hatte vielleicht teilweise ungünstigere Gegner, weswegen er nicht so viele Scores geholt hat», gibt sich Neuhäusel bescheiden. «Ich habe mich fit gefühlt, ich hatte Bock auf den Wettkampf und dann kam mir noch die Setzweise zugute. Daher hat es letzten Endes auch geklappt», erklärt er.

Trotz Umbruchs turnt die Frankfurter Eintracht in diesem Jahr unter den Top vier mit

Dass die Eintracht sich trotz des Umbruchs im Team in der oberen Tabellenhälfte einnisten könnte, hätten die Wenigsten erwartet. «Wir haben ja viele neue Gesichter. Aber wir haben es jetzt eigentlich in relativ kurzer Zeit hingekriegt, als Team gut zusammenzupassen», findet er. Und ein paar die länger dabei seien wie er selbst, gebe es ja auch noch. «Und wir pushen uns dann während den Wettkämpfen, so dass wir dann doch immer relativ gute und konstante Leistungen abrufen können», erklärt er.

Eine Gefahr hat Neuhäusel jedoch erkannt: die aktuelle Kaderstärke. «Die ist auf jeden Fall wichtig, denn wir sind momentan relativ wenig und dürfen nicht noch weniger werden. Sonst ist es zu wenig», befürchtet er mit Blick auf die verletzten Karim Rida und Daniel Wörz. Wie gut Frankfurt als Team funktioniert, zeigt eine andere Tatsache: «Die waren bei allen Wettkämpfen mit dabei. Se haben ans Gerät geholfen, sie haben betreut, die Bretter gestellt, taktiert», erzählt er. Selbst wenn jemand nicht turnen könne, nehme er eben doch den Weg von Berlin nach Frankfurt auf sich. «Wir sind schon echt gut zusammengeschweißt und wir wollen auch als Team gewinnen. Wir verlieren auch als Team und jeder hat so ein bisschen seine Position. Wenn jemand mal nicht turnen kann, dann hat er auch irgendeine Aufgabe am Team», verrät Neuhäusel.

Erster Sieg gegen Cottbus überhaupt

Gegen Cottbus «Wir haben jetzt das erste Mal gegen Cottbus überhaupt gewonnen, das gab es noch nie», sagt er. Ohnehin sei die Saison schon sehr besonders und habe bislang sehr viele Überraschungen parat gehabt. «Viele Wettkämpfe, wo man sonst eigentlich vorher schon wusste, wer den wahrscheinlich gewinnen wird, sind dann doch anders ausgegangen», erinnert er sich.

Gleich zu Beginn stiegen die Hessen mit einem deutlichen 12:0 am Boden ein, Neuhäusel selbst holt als erster Turner gleich fünf Punkte für das Team. «Ich glaube, dass dieses Erstgerät bereits sehr entscheidend war. Cottbus ist für gewöhnlich auch ein sehr starkes Bodenteam. Ich kann mich gut erinnern, dass wir in der Vergangenheit sehr oft gegen sie am Boden verloren haben. Und das hat die Cottbuser wahrscheinlich erst einmal verunsichert», glaubt er. Danach habe die Eintracht noch recht clever gesetzt und ein 7:2 am Pauschenpferd nachgeschoben. Dass die Ringe dann mit 4:5 knapp an die Lausitzer gingen, wundert Neuhäusel nicht. «Wir haben keine Übung, die richtig, richtig stark ist», gibt er zu. Was dagegen zu tun ist, weiß er. «Da müssen wir auf jeden Fall langfristig noch dran arbeiten. Damit wir an Ringen nicht so viele Punkte verlieren oder vielleicht die sogar irgendwann mal gewinnen», hofft er. Der Sprung (5:3) dagegen blieb im riederwald, Bareren (6:7) und Reck (2:6) packten die Gäste in den Mannschaftsbus. Die Punkte jedoch blieben ebenso bei den Gastgebern, wie der vierte Tabellenplatz.

Wetzgau, Straubenhardt und Saar lösen ihre Pflichtaufgaben

Seine Pflichtaufgabe löste am Samstag der TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau gegen den TSV Pfuhl mit einem entspannten 80:10 (12:0). Enger als erhofft wurde es für die KTV Straubenhardt beim TuS Vinnhorst. Am Ende stand jedoch ein 37:26 (8:4)-Erfolg, der den Schwarzwäldern weiter die Tabellenführung bescherte. Wetzgau dagegen konnte den Abstand in der Gerätpunktedifferenz auf nunmehr vier Zähler verringern. Wieder einmal eng wurde es für die TG Saar vor heimischer Kulisse. Die Saarländer gewannen gegen die Siegerländer KV mit 35:30 (6:6) und bleiben damit als Tabellendritter weiter auf Finalkurs. Während Siegerland immerhin schon einen Punkt auf dem Konto hat, bilden die punktlosen Vinnhorst und Pfuhl weiterhin den Tabellenkeller.

20. Oktober 2024
von Nils B. Bohl

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