TURNEN | MÄNNER
Nguyen hängt seine Riemchen an den Nagel

Doch dann die Wende: schon im aktuellen Kader der Schwarzwälder für die Saison 2023 hatte Nguyen gefehlt. Trainer Brian Gladow hatte erklärt, man wolle die weitere Entwicklung bei Nguyen abwarten. Eine Knieverletzung hatte Nguyen im August 2022 die Teilnahme an der Heim-EM in München verhagelt. Grund war eine Knieverletzung, die er sich zuvor bei einem Länderkampf in der Schweiz am Sprung zugezogen hatte. Das durch zwei Kreuzbandrisse und mehrfache Operationen lädierte Knie reagierte und ließ eine Teilnahme des dreifachen Europameisters nicht zu. «Jetzt muss ich erst mal den Kopf frei bekommen und versuche positiv und optimistisch zu bleiben», sagte er damals frustriert.
Denn mit dem EM-Aus wurde der gebürtige Münchner immer mehr zum Unglücksraben im deutschen Team. Neben der Heim-WM 2019 in Stuttgart verpasste er auch die Olympischen Spiele 2021 in Tokio und damit bereits das dritte hochkarätige Ereignis in Folge aus Verletzungsgründen. Seinen größten Erfolg hatte er bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit jeweils Silber am Barren und im Mehrkampf gefeiert. Nguyen, der mittlerweile in München ein Enthaarungsstudio betreibt, freut sich nun, dass die harten Zeiten endlich vorbei sind: «Jetzt gibt auch mal Pasta oder Pizza. Richtig geil. Viel mehr Lebensqualität», sagte er.