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Elisabeth Seitz verpasst Titel Nummer 24 und verzichtet

Rekordmeisterin Elisabeth Seitz hat bei den deutschen Meisterschaften am Samstag im Finale am Stufenbarren keine weiteren Titel sammeln können. «Ich bin mit meinem Fuß einmal am Holm angeschlagen, das gab leider einen halben Punkt Abzug. Daher hat Kim Bui verdientermaßen gewonnen. Ich bin sehr zufrieden und immer noch beflügelt vom Donnerstag», sagte die 27-jährige Titelverteidigerin vom Bundesligisten MTV Stuttgart. Die angesprochene Teamkollegin strahlte dagegen ob ihres elften Meistertitels über das ganze Gesicht: «Es war so ein kleiner Befreiungsschlag. Ich bin überglücklich, dass ich jetzt Gold um meinen Hals hängen habe», jubelte sie. Mit 14,266 Punkten blieb Bui am Ende zwei Zehntelpunkte vor Seitz. Die WM-Dritte will auch am Sonntag ihren 24. Titel nicht sammeln, sondern tritt vorzeitig die Heimreise an. «Wenn ich eine höhere Belastung habe und in Richtung Wettkampf gehe, dann melden sich auch meine Füße. Wir haben in einer Woche schon die zweite Olympiaqualifikation, die extrem wichtig ist», erklärte sie ihren Rückzug.

Kim Bui (l.) und Elisabeth Seitz (r.) vom MTV Stuttgart feiern ihren Doppelsieg am Stufenbarren.

Wie Seitz verzichtet auch Bui mit Blick auf die zweite Olympia-Qualifikation am 12. Juni in München auf weitere Einsätze in den Gerätefinals. Ex-Weltmeisterin Pauline Schäfer vom Bundesligisten, die ebenfalls in Diensten des MTV Stuttgart steht, hatte sich vorher schon abgemeldet. Auch sie will eine Überbelastung vor dem alles entscheidenden Wettkampf vermeiden.

Dritte zwischen den Holmen wurde mit 13,333 Punkten Sophie Scheder vom Bundesligisten TSV Tittmoning. «Ich freue mich total. Ich hätte gar nicht erwartet, dass ich heute eine Medaille erturnen kann. Aber es ist schon noch einmal eine Bestätigung, dass man das Zeug hat und selbst mit einem geringen Programm noch vorne mit dabei ist. Das macht mich schon stolz», sagte die 24-Jährige, die absolut im Reinen mit der eigenen Leistung war. Schließlich habe sie aufgrund ihrer Verletzungen nur drei Wochen Vorbereitungszeit gehabt. «Ich hatte nach wie vor ziemliche Probleme mit meinem Knie und meiner Schulter, am Dienstag fuhr es mir im Training noch in den Rücken rein. Da war es fraglich, ob ich überhaupt starten kann. Mit dem achten Platz bin ich mehr als zufrieden», sagte sie. Sie habe von Beginn an gewusst, dass nicht mehr drin gewesen sei.

Am Sprung hatte zuvor Sarah Voss vom Bundesligisten TZ DSHS Köln ihren Titel von vor zwei Jahren mit 13,566 Punkten verteidigt. Zweite wurde Lisa Zimmermann vom Ligakonkurrenten TSV Tittmoning, mit 13,399 Zählern noch vor die 16 Jahre alte Karina Schönmaier vom Zweitligisten TT Kiehn Group Lüneburg-Buchholz (12,750) sprang.

Bei den Männern packte Mehrkampfmeister Lukas Dauser vom Bundesligisten TuS Vinnhorst am Boden noch einen Titel drauf. Mit 13,833 Punkten gewann er die Entscheidung am Boden vor Tom Schultze (SC Cottbus). Teamkollege Nils Dunkel verteidigte wie im vergangenen Jahr seinen Titel am Pauschenpferd (14,500). Der wiedergenesene Nick Klessing von der KTV Straubenhardt unterstrich mit 14,700 Punkten erneut, dass er in Deutschland der Herr der Ringe ist. 

05. Juni 2021
von Nils B. Bohl

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