DTL-FINALE 2024 | MÄNNER
Straubenhardt stellt Rekordmeister Cottbus

Am Ende ließ die KTV Straubenhardt keine Zweifel aufkommen: Beim DTL-Finale am Samstagabend in Saarbrücken kürte sich die Mannschaft um Lukas Dauser erneut zum Meister. Dabei wies man erneut die TV Wetzgau klar in die Schranken. Platz drei sicherten sich, angetrieben vom lautstarken Publikum, die Gastgeber der TG Saar. Die Meldung des Abends packte Dauser nach seiner Barren-Übung aus. Der Weltmeister von 2023 will noch ein weiteres Jahr in der Bundesliga aktiv sein und könnte dann mit der KTV erneut zum Triple-Hattrick ansetzen, den Straubenhardt schon einmal von 2015 bis 2017 einfuhr. «Titel zu gewinnen ist immer die eine Sache. Einen Titel zu verteidigen ist nochmal deutlich schwerer», erklärte Dauser mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Die Welt durch die blau-weiße Brille sehen: Die KTV Straubenhardt bejubelt in Saarbrücken den neunten Meistertitel in der Vereinsgeschichte.

Über ihm leuchtete zu diesem Zeitpunkt das Endergebnis: 48:11 gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau. Dass Dausers kleiner Sohn erstmals bei einer Meisterfeier dabei war, machte den 31-Jährigen sichtlich stolz. «Noch hat er nicht so viel mitbekommen. Das wird nächstes Jahr dann schon anders sein und darauf freue ich mich», richtete er eine kleine Kampfansage an die Konkurrenz. Auch Coach Brian Gladow freut sich, dass er ein weiteres Jahr mit Dauser planen kann. «Ich habe es gehofft und bin sehr glücklich, dass er für Barren und Reck noch zur Verfügung steht. Das ist eine super Sache für uns», sagte er.

Auch wenn nun erst einmal die Feierlichkeiten rund um die erneute Meisterkrönung im Mittelpunkt stehen, hatte Gladow bereits nach der Siegerehrung eine erste Kurzanalyse im Gepäck. «Es war für uns nicht einfach. In der ersten Hälfte hat man gesehen, wie knapp es ist», blickte er noch einmal auf das Geschehen zurück, als die KTV zur Halbzeit mit 18:9 in Front lag. Letztlich war es der Barren als vorletztes Gerät, der die Entscheidung herbeiführte. Hier setzte sich die KTV vorentscheidend auf 34:11 ab, nachdem Dauser und Illia Kovtun sowie Pascal Brendel zusammen für 13 Score-Punkte sorgten.

Andreas Toba und seine Wetzgauer Mannschaftskollegen mussten so erneut zusehen, wie der Kontrahent mit dem Siegerpokal feierte. Der 34-Jährige zeigte sich einmal mehr aber auch als sehr fairer Verlierer. «Straubenhardt war heute sehr stark und hat wenige Fehler gemacht. Es war schwierig alles auf den Punkt zu turnen, wenn man viel Risiko gehen muss.»

Voll des Lobes war Toba für die Veranstaltung in Saarbrücken. «Es war sehr schön und gemütlich hier. Die Organisation war gut, die Wege kurz und alles sehr schön und gemütlich.» Eine kleine Kampfansage richtete Toba dann aber auch an den Meister: «Ich gehe jetzt erstmal in meinen wohlverdienten Urlaub und dann werde ich wieder anfangen zu trainieren – motivierter denn je.» Auch er hat ebenso wie Dauser noch lange nicht genug.

Trost vom Teamgefährten: Oleg Verniaiev gab trotz Müdigkeit nach einer langen Saison noch einmal alles.

Bei den Feierlichkeiten in der Halle nach dem Wettkampf bekam die KTV große Konkurrenz. Denn Gastgeber TG Saar ließ sich von den Zuschauerrängen für ihre Leistung lange und ausgiebig feiern, zog mit einem langen Banner durch die Halle. Mit 33:25 hatte man sich gegen Eintracht Frankfurt durchgesetzt. Dabei verlief der Start alles andere als nach Plan. Nach den ersten drei Geräten lag die TG Saar 11:19 zurück. Auch hier sollte die Entscheidung letztlich am vorletzten Gerät fallen. Die Hausherren entschieden das Pferd mit 13:0 für sich.

«Es war ein langes und hartes Jahr für uns », meint Oleg Verniaiev anschließend. Der 31-jährige Ukrainer war an vier Geräten für die TG Saar am Start. Vor allem die kurze Saison mit acht Wettkämpfen in knapp drei Monaten seien eine große Belastung gewesen. „Ich bin nicht mehr jung», schob er lachend nach. «Wir haben heute versucht zu kämpfen und ich habe versucht mein Bestes zu geben. Ich brauche jetzt eine Pause. » Der Ukrainer hofft auch nächstes Jahr wieder in der Bundesliga dabei zu sein. «Ich bin noch nicht fertig mit meiner Turn-Karriere.»

Auch wenn die Frankfurter bei ihrer ersten Finalteilnahme das Treppchen verpassten, gab es auch hier viele glückliche Gesichter. «Sensationell. Spektakulär. Es sind eigentlich nur Superlative, die man nennen kann», meinte der Ligaverantwortliche Michael Schmidt. «Zu Saisonstart wollten wir erstmal schauen, wo wir in der Bundesliga überhaupt stehen. Am Ende haben wir herausgefunden, dass wir deutlich besser stehen als wir es jemals erwartet haben. Die Finalteilnahme war deutlich mehr, als wir uns jemals erträumt haben.»

07. Dezember 2024
Carolin Reisenauer | nbb

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