1. BUNDESLIGA | MÄNNER
Straubenhardt turnt weiter mit dem Fuß auf dem Gas

Die KTV Straubenhardt behält ihren Kurs auf das DTL-Finale unbeirrt bei. Die Schwarzwälder gewannen am Samstag ihre Heimpremiere gegen Aufsteiger Siegerländer KV mit 66:10 (10:2) und verteidigten damit auch die Tabellenspitze der 1. Bundesliga. «Wir haben heute bis auf Ringe einen guten Wettkampf gezeigt. Dort haben wir bei drei Übungen ein bisschen gepatzt, aber ich denke, das Ergebnis war dennoch auch heute wieder relativ eindeutig», sagte KTV-Trainer Brian Gladow. Angesichts leichter körperlicher Probleme im Team und noch nicht komplettierter Top-Besetzung für den Coach ein mehr als akzeptables Ergebnis. «Wenn wir das in den Griff kriegen, dann steigern wir uns weiter und werden in Richtung Finale marschieren», hofft er.

War auch beim Heimauftakt wieder der Topscorer beim Meister: Der Ukrainer Illia Kovtun von der KTV Straubenhardt.

«Wir haben an dem einen oder anderen Gerät schon eine sehr gute Leistung gezeigt, die uns dann auch zuversichtlich in Richtung Finale stimmt», fand er. Zuvor hatte seine Mannschaft vor einer weitgehend ausverkauften Straubenhardthalle gegen die Siegerländer durchgehend mit dem Fuß auf dem Gaspedal geturnt. «Erstmal wollen wir den Leuten zeigen, dass wir gut turnen können. Wir wollen den Leuten auch zeigen, dass wir froh darüber sind, dass sie hierhergekommen sind. Und ihnen dann natürlich auch eine gute Show bieten», sagte Gladow. Außerdem wollten seine Jungs natürlich die schweren Übungen im Wettkampf üben. «Damit wir sie, wenn es darauf ankommt, auch hinkriegen», erklärt er.

Topscorer wurde, wie schon beim Auftaktduell gegen Pfuhl, der Ukrainer Illia Kovtun. Der 21-jährige Olympiazweite am Barren von Paris brachte auch im beschaulichen Straubenhardt seine Leistung und am Ende 20 Punkte in das Mannschaftsergebnis ein. Auch Barren-Weltmeister Lukas Dauser sammelte unter dem Beifall der Fans an Boden, Barren und Reck insgesamt neun Zähler für die KTV ein.

Doch nicht nur für Gladow, Kovtun und Dauser war es ein guter Abend, auch Siegerlands Kapitän Sebastian Bock war mit der eigenen Leistung und der seiner Mitstreiter einverstanden. «Wir haben Ringe gewonnen, das war unser Ziel, das wollten wir schaffen. Und wir haben uns auch von den Übungen her besser präsentiert als letzte Woche», fand er. Er schaue nun mit Zuversicht auf den Rest der Saison. «Wir haben weniger Fehler gemacht. Das Ergebnis war am Ende trotzdem sehr deutlich, aber wir haben hier gute Übungen gezeigt. Da bin ich wirklich sehr zufrieden. Unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Und ich glaube, das ist absolut machbar», ist er nun auch überzeugt.

In Ruben Kupferroth und Gabriel Kiess (beide 16) und sowie Niels Krämer (17) schickte Siegerland auch drei Nachwuchsturner ins Rennen und unterstrich, dass man sich beim zweimaligen deutschen Meister um die Zukunft keine Sorgen machen muss. Kupferroth fuhr gegen Straubenhardts Nachwuchsturner Timm Sauter sogar zwei Punkte am Pauschenpferd ein. Und noch ein weiteres Duo begeisterte an diesem Abend in Straubenhardt erstmals das Publikum: Ex-Nationalturner Thomas Taranu, der in der Berggemeinde am Rande des Rheintals traditionell durch den Abend führt, bekam Unterstützung durch seinen ehemaligen Teamkollegen Ivan Rittschik. Beide zusammen rundeten mit ihrer mal humorvollen, mal informativen Performance den Abend ab.

Verniaiev rettet den Heimauftakt der TG Saar

Zu einem wahren Krimi entwickelte sich die Partie TG Saar gegen TuS Vinnhorst. Vor dem allerletzten Duell noch mit 27:28 in Rückstand, retteten sich die Saarländer durch ein 4:0 von Oleg Verniaiev im allerletzten Duell gegen den 19-jährigen Maxim Sinner noch mit 31:28 (6:6) über die Ziellinie. Der zwölf Jahre ältere Ukrainer wurde damit auch zum Topscorer der Partie. Insgesamt 16 Punkte brachte er bei den Saarländern in die Wertung. Bester Turner von TuS Vinnhorst war Viet Thao Hoang mit acht Zählern. Für die Niedersachsen war es bereits die zweite Begegnung in Folge, die auf der Ziellinie noch verloren ging. Weiterhin punktlos reihte sich das Hannoveraner Vorort-Team auf Rang sieben der Tabelle ein, während die TG Saar sich mit der punktgleichen Eintracht aus Frankfurt im Nacken nun ernsthaft Gedanken machen muss, soll das Ziel DTL-Finale am 7. Dezember vor eigenem Publikum nicht in Gefahr geraten.

Rettet in letzter Sekunden den Heimerfolg: Oleg Verniaiev von der TG Saar.
Frankfurt kassiert ersten Dämpfer

Allerdings musste Frankfurt nach dem Auswärtssieg vom Saisonauftakt gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau nun einen ersten Dämpfer einstecken. Die Hessen unterlagen dem Vizemeister mit 27:43 (4:8), konnten aber Boden und Barren immerhin für sich entscheiden. Topscorer der Partie war der Frankfurter Niccolò Vannucchi, der zwölf Punkte ins Gesamtergebnis der Adler-Riege einbrachte. Bester Schwabe war ein 31 Jahre alter Spanier: Nestor Abad sammelte insgesamt zehn Zähler für die Wetzgauer.

TSV Pfuhl kommt erneut unter die Räder

Der TSV Pfuhl kam erneut unter die Räder. Nach der derben 10:85-Klatsche gegen Meister KTV Straubenhardt vor eigenem Publikum verlor die Ulmer Stadtteil-Riege beim Rekordmeister SC Cottbus mit 5:85 (0:12). Wie schon in der Vorwoche gelang es Pfuhl auch diesmal nicht, einen Gerätpunkt gewinnen.

Weiter geht es am 12. Oktober mit dem 3. Wettkampftag mit den Begegnungen, Siegerländer KV - Eintracht Frankfurt (17:00 Uhr) sowie TSV Pfuhl - TG Saar und TuS Vinnhorst - TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau (beide 18:00 Uhr). Am 13. Oktober trifft um 15:00 Uhr Rekordmeister SC Cottbus auf den amtierenden Meister KTV Straubenhardt.

06. Oktober 2024
von Nils B. Bohl

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