DTL-FINALE | RSG
TSV Schmiden holt vor eigenem Publikum das Triple
Trotz Olympiasieg und Weltmeistertitel betrachte Varfolomeev das Triple mit dem TSV Schmiden als etwas ganz Besonderes.«Es bedeutet mir auf jeden Fall ganz viel. Weil wir als starkes Team zusammen starke Leistung zeigen, weil wir alle füreinander da sind, weil wir als Team Schmiden die Besten in Deutschland sind. Und das sagen wir jetzt schon zum dritten Mal», sagte die 18-Jährige nach dem Wettkampf. Praktisch im eigenen Wohnzimmer zu turnen habe ihr sehr gefallen, zumal die Halle brechend voll gewesen sei. «Ich sehe ganz viele Zuschauer, die heute gekommen sind. Meistens haben wir nicht so eine volle Halle, um so mehr freue ich mich, dass jetzt so viele jetzt für unseren Sport interessieren. Und in Heimat zu turnen ist natürlich noch schöner, weil Du die Fläche bereits kennst. Du bist schon einmal auf ihr gestartet und du kennst natürlich auch viele Leute, die extra kommen, um dich anfeuern. Da liegt einem so ein Wettkampf noch mehr am Herzen», erklärte sie.
Mit dem neuen Code de Pointage für 2025, nach dem in der DTL bereits jetzt geturnt wird, hat sich Varfolomeev schon angefreundet. «Wir haben die Übungen noch nicht bis zum Ende fertiggestellt. Es wird definitiv noch ein bisschen Schwierigkeit eingebaut und die Elemente werden wahrscheinlich ein bisschen anders werden. Wie genau, wissen wir noch nicht. Für das DTL-Finale haben wir das Beste daraus gemacht», erzählt sie.
Auch Teamgefährtin Viktoria Steinfeld war von der Stimmung in der 1-2-3-Halle angetan. «Es wird hier sehr, sehr mitgefiebert und man hört fast gar nicht mehr die eigene Musik. Man hört nur Klatschen und das hilft natürlich einem sehr gut zu turnen. Man vergisst, dass man Angst hat und ist schnell in seiner Übung drin», sagte sie. Gleich bei ihrem ersten Einsatz an diesem Nachmittag musste sie kräftig improvisieren. «In meiner Reifenübung hat es nicht so geklappt, wie ich mr das vorgestellt hatte. Der Wurf ist sehr niedrig ausgefallen. Doch ich habe ganz, ganz spontan meinen Reifen einfach wieder hochgeworfen und mir im letzten Moment ein neues Risiko ausgedacht und es auch noch gefangen», freute sie sich. Wo und wie Schmidens gelungenes Triple gefeiert werden wusste sie allerdings noch nicht zu berichten.«Wir machen das eigentlich immer so Freestyle-mäßig, eigentlich haben wir noch nichts geplant. Aber wahrscheinlich werden wir schon noch ein bisschen Zeit verbringen», verriet sie.
Auch beim Konkurrenten aus Leverkusen flossen keine Tränen. Zumindest nicht wegen des deutlichen Ergebnisses. «Wir hatten zwei Mädels, die heute ihren ersten Einsatz hatten. Die hatten beide nichts zu verlieren. Es war eine Notlösung, aber es war total gut. Es war alles gut, jeder hatte die Chance heute zu turnen, es war super. Es war ein Fest», sagte Cheftrainer Ariel Milanesio.
Frankfurt landet zum zweiten Mal auf Rang drei
Im «kleinen Finale» um Platz drei besiegte Eintracht Frankfurt den Berliner TSC ebenfalls deutlich 24:3 (12:0) «Ich war mir vor dem Wettkampf gar nicht so sicher, dass wir Dritter werden. Ich habe mir über sowas ehrlich gesagt aber auch weiter keine großen Gedanken gemacht. Mein Ziel war es einfach, gut zu turnen. Und das Ergebnis würde sich dann schon von selbst herausstellen», sagte Alina Ott von der Eintracht. Teamgefährtin Melissa Diete war besonders angetan von der schweren Bronze-Medaille, die es für die Frankfurterinnen für ihren dritten Platz in einem Finale um den Hals gab. «Die gefällt mir sehr gut. Ich werde sie zu meinen anderen Meistermedaillen hängen», erklärte sie. Und eines hat Diete der Olympiasiegerin Varfolomeev sogar schon voraus, wenn es um den neuen Code de Pointage geht. «Also bei mir sind die Übungen schon bis zum Ende durchgeplant. Alles steht schon fest. Aber wie gesagt, jetzt muss ich noch arbeiten, arbeiten, arbeiten, damit alles gut klappt», sagte sie.
Und in der nächsten Saison wollen die beiden Frankfurterinnen mit ihrem Team wieder angreifen. Dann vielleicht sogar im Finale um den Titel. «Also unmöglich ist das nicht», glaubt Ott. Das findet auch Diete. «Ich sehe das genauso. Wir denken natürlich immer optimistisch. Aber es kommt so, wie es kommt», sagte sie.