TSV Monheim | KTG Heidelberg |
34 | 34 |
Einzelnachweis
[Die kursiv geschriebenen Turner legten im Mann gegen Mann Duell vor]
Vorbericht
Den Aufstieg vor Augen
Monheim kämpft gegen Heidelberg um den Einzug in die Eliteklasse
Am Samstag um 14 Uhr treten die Turner des TSV Monheim in Bergisch Gladbach zum Aufstiegswettkampf in die 1. Bundesliga an. Gegner ist kein geringerer als die KTG Heidelberg, ihres Zeichens Meister der 2. Bundesliga Nord. Beide Mannschaften beendeten die reguläre Ligarunde ungeschlagen, turnen nach Wertungspunkten auf ähnlichem Niveau und haben mit Flavius Koczi und Lukas Schlotterer jeweils den Topscorer der Staffel in ihren Reihen. Somit dürfen sich die Zuschauer auf ein sehr spannendes Aufeinandertreffen zweier alt bekannter Mannschaften freuen, denn schon im Jahr 2010 gab es dieses Duell im Qualifikationswettkampf zur Eliteklasse. Damals machte Heidelberg den Aufstieg durch einen deutlichen Sieg über die Jurastädter perfekt. Für Monheim ist es seit der Jahrtausendwende bereits die sechste Teilnahme am Aufstiegswettkampf zur 1. Bundesliga. Dabei gelang ihnen allerdings nur im Jahr 2004 der Sprung in die Erstklassigkeit aus eigener Kraft. Nach zwei verpassten Möglichkeiten besteht heuer wieder eine realistische Chance, zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Zu diesem Ereignis werden sogar einige Monheimer Fans die weite Reise nach Nordrhein-Westfalen auf sich nehmen, um ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen. Unabhängig vom Ausgang am Samstag hat Monheim eine tolle Saison geturnt, für die ein Sieg am Samstag eine schöne Zugabe wäre.
Stephan Bertl
Nachbericht
Herzschlagfinale um den Einzug in die Eliteliga
Nach einem atemberaubenden Wettkampf hatte der TSV Monheim trotz 34:34 Unentschieden am Ende das Nachsehen und verbleibt somit in der 2. Bundesliga.
Dass diese Begegnung zwischen den beiden Meistern der 2. Bundesliga Nord und Süd spannend werden würde war allen Beteiligten im Vorfeld klar. Mit dem, was sich dann allerdings den Zuschauern und Turnern in der Sporthalle in Bergisch Gladbach bot, hatte definitiv niemand gerechnet.
Am Boden konnte Monheim, wenn auch ungewohnt unsicher, noch von einigen Unsauberkeiten der Heidelberger profitieren und ging mit 7:2 in Führung. Am Pauschenpferd mussten die Monheimer dann allerdings in den sauren Apfel beißen und im zweiten Duell gegen den Rumänen Flavius Koczi 10 Punkte in Kauf nehmen - am Ende 12:15 und damit Führungswechsel. Den Schock noch in den Knochen ging im Anschluss überraschenderweise auch das Ringeturnen mit 1:3 an die Gegner. Pausenstand 13:18 - die Spannung greifbar und noch alles offen. Der Sprung ging anschließend dank der höheren Ausgangswerte erwartungsgemäß ebenfalls an die Mannschaft aus Heidelberg, sodass es nun für Monheim hieß, einen Rückstand von 13:28 aufzuholen. Aber die Jurastädter steckten den Kopf nicht in den Sand und kamen bravourös zurück. Die furiose Aufholjagd begann am Barren nach dem sich Monheim mit fehlerfreien Vorführungen wieder bis auf 25:31 herankämpfte. Nun ging es zum Showdown ans Königsgerät Reck: Wiederum behielten die Turner aus Bayerisch-Schwaben die Nerven und spulten routiniert wie eh und je ihre Übungen ab. Trotz nahezu perfekten Darbietungen seitens Monheim führten teilweise sehr fragwürdige Kampfrichterentscheidungen dann zu dem historischen Wettkampfergebnis: Unentschieden!!! Und zwar sowohl in den Scorepunkten - 34:34 - als auch in den Gerätepunkten - 6:6 - und sogar in der Anzahl gewonnener Duelle - 12:12. Die Entscheidung musste nun mithilfe der tatsächlich geturnten Punkte nach alter Wertung gefällt werden: 301,75 zu 304,20 für Heidelberg und damit der Aufstieg in die 1. Bundesliga für die Baden.
Für Monheim bleibt dieser Wettkampf mit die nervenstärkste Teamleistung einer überragenden Mannschaft und damit dennoch ein souveräner Saisonabschluss. Ein herzlicher Dank geht an die gesamte Mannschaft für diese tolle Saison, die immerhin und nicht minder wertvoll mit der Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd gekrönt wurde! Die Truppe aus Monheim verabschiedet sich damit in die verdienten Weihnachtsferien um dann im neuen Jahr wieder mit vollem Elan in der 2. Bundesliga anzugreifen. Wir bedanken uns bei allen Fans und Sponsoren, die uns die Saison über unterstützt haben und freuen uns schon auf eine weitere Saison mit euch! Euer TSV.
Roland Friedl
KTG Heidelberg turnt jetzt in der 1. Bundesliga
Die KTG Heidelberg hat den Aufstieg in die 1. Kunstturn-Bundesliga geschafft. In einem an Spannung nicht mehr zu überbietenden Turnkrimi im Aufstiegsfinale gegen den TSV Monheim entschied sich der Wettkampf erst mit der letzten Übung. Beide Mannschaften jubelten, als Mike Hindermann von der KTG seine Reckübung in den sicheren Stand gebracht hatte. Doch nachdem mit der Abschlusswertung ein 34:34 auf der Anzeigetafel erschien, herrschte einen Moment Ratlosigkeit in der Sporthalle in Bergisch Gladbach. So eine Situation hatten auch die Offiziellen der Deutschen Turnliga noch nicht in einem Aufstiegsfinale erlebt. Nachdem auch der Vergleich der Gerätepunkte mit einem 6:6 bei einem Unentschieden blieb, fiel die Entscheidung über Sieg der KTG erst auf Basis der Wertungspunkte – sie gewann mit einem Vorsprung von 304,20:301,75 Punkten.
Dabei hatte es zu Beginn der Begegnung nicht nach einem guten Tag für die Heidelberger ausgesehen. Chefcoach Manfred Jäger hatte im Vorfeld prognostiziert, im Vergleich mit dem starken Gegner aus Monheim sei die Tagesform entscheidend. Mit ungewohnter Nervosität startete die KTG am Boden in den Wettkampf. Gleich ihre ersten beiden Starter, Mike Hindermann und Flavius Koczi, erhielten wegen eines Patzers bei ihren Akrobahnen empfindliche Punktabzüge, sodass Monheim am Ende des ersten Durchganges mit 7:2 Score-Punkten in Führung ging.
Am Seitpferd zeigte sich die Anspannung auch bei den Gegnern. Deren zweiter Turner verpatzte den Abgang und hatte dadurch ein Wertungsteil zu wenig. Nach ihm ging Flavius Koczi, die rumänische Verstärkung der KTG, an das Gerät und turnte seine Höchstschwierigkeiten mit gewohnter Souveränität. Beide Turner lagen am Ende mehr als 6,05 Wertungspunkte auseinander. Für Koczis Übung gab es somit 10 Score-Punkte, und nach dem Durchgang lag Heidelberg mit 15:12 Punkten vorn. Das gab der Mannschaft Aufschwung. An den Ringen und beim Sprung konnte sie ihren Vorsprung mit beinahe fehlerfreien Übungen bis auf 28:13 Punkte ausbauen.
Nun aber folgten die starken Geräte der TSV Monheim. Begünstigt durch weitere Patzer der Heidelberger Turner bei den Barren-Abgängen kam Monheim dicht an die KTG heran. Vor dem letzten Gerät stand es 31:25. Am Reck musste nun jeder Turner seine beste Leistung abrufen – das gelang. Daniel Morres gewann 3 Score-Punkte. Michael Wilhelm und Flavius Koczi mussten trotz exzellenter Übungen zusammen 8 Score-Punkte an die noch stärkeren Monheimer abgeben. Vor dem letzten Duell stand es 34:33. Nach starker Vorlage aus Monheim ging Mike Hindermann als letzter Turner des Tages an das Gerät. Er turnte sicher, hatte jedoch einen geringeren Ausgangswert als sein Gegner. Erleichtert reckte Hindermann nach der gelungenen Übung die Faust in die Höhe. „Das war Wahnsinn“, sagte er später. „Diese Spannung in der Halle, das kann man nicht beschreiben.“ Wie würden die Kampfrichter entscheiden? 1 Punkt für Monheim – mit 34:34 war die Patt-Situation da. Als nach dem Blick ins Reglement der Sieger verkündet wurde, führte dies zu grenzenlosem Jubel bei der KTG Heidelberg und den mitgereisten Fans.
BS
Infos zum Wettkampf
Termin: | 13.12.2014 14:00 |
Ort: | Vierfachsporthalle Paffrath Borngasse 86 , 51469 Bergisch Gladbach |
GerätePunkte: | 6 : 6 |
TopScorer
Koczi, Flavius - ROM KTG Heidelberg | 14 |
Szabo , Nándor - HUN TSV Monheim | 12 |
Kirchberger, Klaus - GER TSV Monheim | 10 |
Schlotterer, Lukas - GER TSV Monheim | 6 |
Wolf, Tobias - GER KTG Heidelberg | 6 |
Männer
WK | GP | Diff | Pkt |
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