Nach einer Karriere, die von beeindruckenden Erfolgen und tiefgreifenden Herausforderungen geprägt war, zieht sich Meolie Jauch vom Leistungssport zurück. Ihre Entscheidung markiert das Ende eines Jahrzehnts, in dem sich die 18-Jährige vom Rekordmeister MTV Stuttgart als Ausnahmetalent etablierte, zahlreiche Titel gewann und die deutsche Turnszene nachhaltig prägte. Bereits im Alter von vier Jahren begann Jauch in Holzgerlingen mit dem Turnen und wechselte mit sechs Jahren ins Kunstturn-Forum nach Stuttgart. Früh zeigten sich ihr außergewöhnliches Talent und ihre Bereitschaft, sich voll und ganz dem Sport zu verschreiben. Mit dem Wechsel auf eine leistungssportorientierte Schule in Stuttgart stellte sie ihr junges Leben konsequent in den Dienst ihrer Leidenschaft.
2024 war ein Jahr der Superlative für Darja Varfolomeev. Mit ihrem Bundesligaclub TSV Schmiden sicherte sie das Triple und holte sich am 23. November den dritten deutschen Meistertitel in Folge – ein Erfolg, der ihre nationale Dominanz in der Rhythmischen Sportgymnastik eindrucksvoll unter Beweis stellte. Doch dieser Triumph war nur das Sahnehäubchen eines perfekten Jahres für die Geschichtsbücher. Wenige Monate zuvor hatte sich die 17-Jährige in Paris zur ersten deutschen Olympiasiegerin in der Geschichte ihrer Sportart gekrönt. In der Arena Porte de la Chapelle zeigte Varfolomeev eine Leistung der Extraklasse. Am Reifen, mit dem Ball, den Keulen und schließlich mit dem Band überzeugte sie die Kampfrichter auf ganzer Linie.
Mit seinem Auftritt im kleinen DTL-Finale am Samstag war Oleg Verniaiev von der TG Saar nicht ganz zufrieden. Obwohl er sich mit seinem Teamgefährten Daniel Mousichidis den Topwert von 13 Zählern teilte, sah der Ukrainer noch Verbesserungspotenzial. «Der erste Teil war nicht so gut. Ich habe das schon analysiert und weiß, warum», sagte er nach dem 55:24 der TG Saar über Eintracht Frankfurt. «Aber der zweite Teil war okay», fand er. Nach dem Erfolg steht für den 31-Jährigen nun «Genießen und Ruhen» auf dem Programm. «Es war ein sehr hartes und langes Jahr. Acht Wettkämpfe nach den Olympischen Spielen. Jede Woche. Es war nicht einfach», erzählt er. Er habe im Finale von Saarbrücken dennoch versucht, sein Bestes noch einmal abzurufen.
Beinahe beiläufig versetzte Lukas Dauser am Samstag die Fans in Wallung. «Ja, ich werde noch ein Jahr in der DTL dranhängen», verriet er während des Finales in Saarbrücken im Gespräch mit Moderator Helmut Kehl. Am Ende siegte die KTV mit 48:11 gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau und zog nach Titeln mit dem bisherigen Rekordmeister SC Cottbus gleich. «Es war natürlich das klare Ziel vor der Saison, dass wir mit Cottbus gleichziehen. Dass wir das geschafft haben, ist unglaublich», erklärte er nach der Siegerehrung.Aber auch die Titelverteidigung allein freute Dauser bereits ungemein. «Einen Titel zu holen ist das eine, aber den zu verteidigen ist das andere. Von dem her bin ich sehr froh und stolz, dass wir das geschafft haben», sagte er.
Am Ende ließ die KTV Straubenhardt keine Zweifel aufkommen: Beim DTL-Finale am Samstagabend in Saarbrücken kürte sich die Mannschaft um Lukas Dauser erneut zum Meister. Dabei wies man erneut die TV Wetzgau klar in die Schranken. Platz drei sicherten sich, angetrieben vom lautstarken Publikum, die Gastgeber der TG Saar. Die Meldung des Abends packte Dauser nach seiner Barren-Übung aus. Der Weltmeister von 2023 will noch ein weiteres Jahr in der Bundesliga aktiv sein und könnte dann mit der KTV erneut zum Triple-Hattrick ansetzen, den Straubenhardt schon einmal von 2015 bis 2017 einfuhr. «Titel zu gewinnen ist immer die eine Sache. Einen Titel zu verteidigen ist nochmal deutlich schwerer», erklärte Dauser mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Am MTV Stuttgart führt in der Bundesliga der Frauen weiterhin kein Weg vorbei. Der Rekordmeister sicherte sich am Samstagnachmittag in Saarbrücken seinen 15. Titel. In der Neuauflage des Vorjahresfinales gegen den TSV Tittmoning-Chemnitz stand am Ende ein klarer 35:17-Erfolg. Platz drei sicherte sich die TG Mannheim gegen das TZ DSHS Köln. Einmal mehr trotzte der MTV Stuttgart dem Verletzungspech, musste unter anderem ohne Elisabeth Seitz antreten. Doch angeführt von Olympia-Teilnehmerin Helen Kevric zeigte der Meister nur wenige Schwächen. Die 16-Jährige sorgte zugleich mit 14,300 am Stufenbarren für die höchste Wertung des Tages und war auch Top-Scorerin ihrer Mannschaft. Allerdings leisteten sich ihre Teamkolleginnen in der Folge an diesem Gerät einige Fehler.
Das DTL-Finale bekommt nach seinem erfolgreichen Ausflug ins Saarland in der Kurpfalz ein neues Zuhause. Der Jahreshöhepunkt des deutschen Turnens steigt in den kommenden drei Jahren im Heidelberger SNP Dome. Ausrichter in der nagelneuen Arena wird die TG Mannheim sein. «Wie die TG Saar haben wir als Trägerverein des Bundesstützpunkts 50-jähriges Jubiläum. Also haben wir uns eine Menge einfallen lassen. Zweimal Bundesliga in der Region, in Ketsch und in Mannheim, und eben dieses Finale in Heidelberg», sagte Joachim Fichtner von der TGM. Der «Dome zu Heidelberg» bietet neben moderner Ausstattung mit rund 4000 Zuschauerplätzen auch viel Raum für die Fans. «Es wäre natürlich traumhaft, wenn wir dorthin steuern könnten», hoffte Fichtner nach der Vertragsunterzeichnung am Samstag.
Der Henkelpott der Nachwuchsbundesliga hat seit Samstagmorgen ein neues Zuhause: Das Turn Team Bayern sicherte sich im DTL-Finale das fünf Kilogramm schwere Objekt der Begierde. Der neue Titelträger in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken verwies den Vorjahressieger SC Cottbus auf Platz zwei. Rang drei ging an das Turn-Team Baden. Das Turn Team aus Bayern, ein Zusammenschluss aus den Vereinen TSV Pfuhl, TSV Unterföhring und TSV Unterhaching, beendete den Sechskampf mit 219,15 Punkten. Im vergangenen Jahr war Levin Eren mit Pfuhl im Finale noch auf Rang drei gelandet. Umso größer ist nun die Freude über die Goldmedaille: «Der Wettkampf war ganz gut, bis auf die Übung am Pferd. Zum Abschluss habe ich dann noch Reck geturnt und die Übung war der Hammer. Deshalb bin ich jetzt einfach glücklich», sagte er.
Die KTV Straubenhardt hat sich auch am letzten Wettkampftag der Saison keine Blöße gegeben. Die Schwarzwälder gewannen das Spitzenduell gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau mit 41:28 (6:6) und ziehen damit als Tabellenführer ins DTL-Finale in Saarbrücken ein. Dort wird es am 7. Dezember zu einer Neuauflage des Duells gegen den TVW um den Titel kommen. Beide Kontrahenten entschieden drei der sechs Geräte für sich. Der Topscorer der Partie war der Ukrainer Illia Kovtun, der zehn Punkte für die KTV herausturnte. Bester Wetzgauer war Glenn Trebing mit neun Zählern. Ein Deja-vu gibt es auch im Finale um Platz drei. Denn die TG Saar sicherte sich mit einem 55:24 (8:4) bei Eintracht Frankfurt ihren vierten Tabellenplatz und wird im «kleinen Finale» erneut auf die weiterhin drittplatzierten Hessen treffen.
Der MTV Ludwigsburg ist in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Die Schwaben setzten sich am Supersamstag in Oberhausen im entscheidenden Aufstiegsfinale mit 40:32 (8:4) gegen Vorjahresabsteiger StTV Singen durch. Die Ludwigsburger, die 2011 in die 3. Bundesliga aufgestiegen waren und elf Jahre später den Sprung in die Zweitklassigkeit geschafft hatten, sind damit nach 13 Jahren am Ziel ihrer Träume angekommen. Für die Singener aus dem wunderschönen Hegau dagegen heißt es ein weiteres Jahr im Unterhaus der DTL an die Geräte zu gehen. Topscorer der Partie war Olympiaturner Timo Eder. Der 19-Jährige sammelte 16 Zähler für sein Team. Erfolgreichster Turner beim Stadtturnverein war der Schweizer Florian Langenegger, der am Samstagabend elf Punkte in die Wertung brachte.
In gut zehn Tagen ist es soweit: Zum ersten Mal seit über 40 Jahren findet die Krönung des deutschen Mannschaftsmeisters im Turnen der Frauen und Männer wieder im Saarland statt. Am 7. Dezember wird nach dem letzten Duell in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken jeweils ein Team ganz oben stehen, den Meisterpokal gen Himmel recken und die Ovationen des Publikums entgegennehmen. «Dieses Premium-Event den Zuschauern hier in der Landeshauptstadt live zu bieten, ist eine einmalige Geschichte für uns», freut sich Thorsten Michels vom Bundesligisten TG Saar. «Wir erwarten eine ausverkaufte Halle, eine tolle Stimmung und turnerische Höchstleistungen auf deutschem und internationalem Top-Niveau», so der Saarländer weiter.
Am Rande des DTL-Finales der Rhythmischen Sportgymnastik in Fellbach-Schmiden ist am Samstag erstmals der neu gegründete Ethikrat der Deutschen Turnliga zusammengetreten. Das Gremium soll künftig eine zentrale Rolle bei der Sicherung und Weiterentwicklung ethischer Standards innerhalb der Liga spielen. Mit der konstituierenden Sitzung beginnt die offizielle Arbeit des Ethikrats, dessen Ziel die Beratung des Präsidiums in Fragen von Fairness, Integrität und ethischen Grundsätzen ist. Das Gremium setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, darunter der neu gewählte Vorsitzende Michael Sell, der als unabhängiger Experte bisher keine Verbindung zur DTL hatte. Als seine Stellvertreterin wurde die Berlinerin Nicole Greßner bestimmt. Beide Wahlen erfolgten einstimmig.
Die RSG Trier hat in der Relegation zur 2. Bundesliga den Sprung ins Unterhaus der DTL geschafft. Die Rheinland-Pfälzer gewannen am Sonntagnachmittag mit 17:3 (9:3) gegen den Zweitligsten SV Dallgow, der nun den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten muss. Trier stellte in Paris Graas auch die Topscorerin des Tages. Die 13-jährige Luxemburgerin sammelte allein acht der 17 Punkte ihres Teams. In der zweiten Relegation setzte sich in einem hochspannenden Duell im SSC Karlsruhe der Zweitligist durch. Die Badenerinnen gewannen am Ende knapp mit 9:6 (6:6) und können so ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga an den Start gehen. Bremen 1860 II bleibt dagegen auch in der kommenden Saison weiter Drittligist.
Der TSV Schmiden hat es geschafft: Der Meister der Jahre 2022 und 2023 hat am Samstag vor einer ausverkauften 1-2-3-Halle in Fellbach-Schmiden 2024 seinen dritten Titel in Folge eingeheimst. Die Gymnastinnen um Olympiasiegerin Darja Varfolomeev gewannen das entscheidende Duell um die Meisterschaft gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen mit 28:2 (12:0). Auch die Topscorerinnen kamen aus den Reihen der Schwaben: Die fünffache Weltmeisterin Varfoloomeev und ihre Teamgefährtin Anna-Maria Shatokhin teilten sich mit jeweils acht Zählern das Topscorershirt. Im «kleinen Finale» um Platz drei besiegte Eintracht Frankfurt den Berliner TSC ebenfalls deutlich 24:3 (12:0) und stand am Ende zum ersten Mal als Dritter auf dem Treppchen.
Die beiden Bundesligisten haben in der Relegation am Samstag ihre Plätze im Oberhaus behauptet. Sowohl Fortuna Berlin aus der Staffel A, das den Zweitligisten Team Hessen-Bayern mit 21:5 (9:3) ebenso am Einzug in die 1. Bundesliga hinderte, wie der TV Dahn aus der Staffel B, der dem Zweitligisten SG Gütersloh/Bielefeld mit 24:0 (12:0) nicht den Hauch einer Chance ließ. Topscorerin im ersten Duell war Eva Propopenko. Die 14-Jährige aus dem Stadtteil Marzahn steuerte zehn Punkte zum Erfolg bei. Ebenfalls ein Topscorershirt sicherte sich die ausdrucksstarke Marlene Kriebel. Die 26 Jahre alte Gymnastin hatte beim TV Dahn mit zehn Zählern ebenfalls den größten Anteil am Gesamtergebnis. Die Herausforderer Hessen-Bayern Gütersloh/Bielefeld bleiben in der 2. Liga.
Die Spannung steigt: Am Samstag und Sonntag wird die 1-2-3-Halle in Fellbach-Schmiden zur Bühne des diesjährigen DTL-Finales, dem Höhepunkt der Saison in der Rhythmischen Sportgymnastik. Im Mittelpunkt steht der Kampf um den deutschen Mannschaftsmeistertitel zwischen Gastgeber TSV Schmiden und Herausforderer TSV Bayer 04 Leverkusen. Doch auch die insgesamt vier Relegationsduelle versprechen am Wochenende ein sportliches Fest für die Fans. Mit zwei überzeugenden Wettkampftagen und einer bislang makellosen Saison startet Schmiden als Favorit ins Finale. Das Team um Olympiasiegerin Darja Varfolomeev, der Olympia-Vierten Margarita Kolosov und Nachwuchstalent Viktoria Steinfeld ist nicht nur technisch versiert, sondern auch mental stark.